ZUM CHRISTFEST 2015

Üblicherweise verschicke ich zum Christfest außer E-Mails auch Weihnachtskarten. Ich wollte vor einer Woche Weihnachtskarten mit einem christlichen Weihnachtsmotiv kaufen. Die waren kaum zu bekommen, obwohl ich in vielen Geschäften und Apotheken (Unicef-Karten) danach fragte. Anstatt weihnachtlich-christlicher Motive gab es andere: Schneeflocken, Weihnachtsmann, Weihnachtsmärkte, Schneekristalle, Tannenbaummotive in vielen Variationen, Kinderspielzeug, Schneelandschaften, Rehe und Elche usw. usw. Das war in der Vergangenheit nicht so. Erleben wir hier nicht auch einen deutlichen Indikator der Entchristlichung? Wird da Rücksicht genommen auf die Atheisten? Ich befürchte, dass man den Muslimen eher entsprechen möchte. Übrigens konnte ich auch keine selbstklebende Briefmarke mit christlichem Weihnachtsmotiv bekommen. Das war in der Vergangenheit ebenfalls anders.

Ergo: Weihnachten ist und wird zunehmend entleert und seiner Bedeutung beraubt. Es wird m.E. auch seitens der Kirche zu wenig getan, dies zu ändern. In den Weihnachtspredigten wird es viel zu oft mehr um die Flüchtlingsproblematik und die entsprechenden moralischen Appelle gehen. Dass mit Jesus der Heiland und Retter geboren ist, der in hingebungsvoller Liebe die Menschen von Schuld, Leid und Tod befreit, kommt weniger vor. Dabei ist dies die Kernbotschaft des Christfestes.

Ich will aber nicht nur negative Entwicklungen aufzeigen, sondern vor allem ermutigen, die beste und freudigste Botschaft des Himmels für sich neu zu entdecken. Euch – und das ist persönlich gemeint – ist heute der Heiland geboren. So der „Nachrichtendienst“ des Himmels. „So lass mich doch dein Kripplein sein, komm komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden“ singen wir mit Paul Gerhardt.

Apropos Gesang: Singen wir die Weihnachtslieder aus dem Gesangbuch, wird uns die Bedeutung des Christfestes neu erschlossen und wir erkennen, welche „Freude der Vater im Himmel uns macht“ und wie  unfassbar reich wir beschenkt worden sind. Das ist zum Feiern!

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein freudiges, christuszentriertes Fest. Wir sind gut dran.

Herzlich grüßt
P. Ulrich Rüß