„LASST UNS NUN GEHEN NACH BETHLEHEM…!“ (LUKAS 2)

Wie weit ist es von Deutschland nach Bethlehem? 6.348 Kilometer Fahrtstrecke. Nichts für Fußgänger! Wer heute nach Bethlehem will, setzt sich in den Flieger nach Tel Aviv, fährt von dort in einem luxuriösen Reisebus und ist in relativ kurzer Zeit in der Geburtskirche, direkt an der Geburtsstätte Jesu.

„Lasst uns nun gehen nach Bethlehem…“ sprachen die Hirten untereinander nach der Begegnung mit dem Engel. „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr“ haben sie gehört mit dem Hinweis, dass sie das Kind finden werden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Säugling in Windeln, ein Futtertrog als Wiege, Stall mit entsprechendem Geruch, Heiland, Retter, Gottes Sohn, Christus, der Herr – wie passt das zusammen? Offenbar hat die Begegnung mit dem Engel bei den Hirten alle Zweifel zurückstehen lassen. Sie machen sich auf den Weg und finden in dem Stall von Bethlehem Maria und Josef mit dem Jesuskind. Letztlich finden sie im Stall von Bethlehem nicht nur die heilige Familie, sondern ihren Heiland, Retter und Erlöser Jesus Christus. Sie können daraufhin nur noch Gott loben. Heute werden wir aufgefordert, nach Bethlehem zu gehen. Nicht zu Fuß wie damals die Hirten, nicht per Flugzeug und Reisebus.

Bethlehem steht heute für den Ort, wo wir Christus, den menschgewordenen Gott, den Heiland und Erlöser finden können. Dazu brauchen wir nicht nach Israel zu reisen. Wo können wir ihn finden? Die Zeichen, ihn zu finden sind Wort und Sakrament. Das heißt: überall, wo das Wort Gottes verkündet wird, Christus bezeugt wird, ist er mitten unter uns, ist Bethlehem. Überall, wo wir im heiligen Abendmahl Leib und Blut Christi zur Vergebung der Sünden empfangen, ist er als Auferstandener real gegenwärtig. Unser Bethlehem. Überall, wo wir betend, anbetend, lobend ihn preisen, als für uns Gekreuzigten und Auferstanden ist er unter uns, ja in uns. Unser Bethlehem. In diesem Sinn „lasst uns nach Bethlehem gehen“, wo Christus unser Heiland zu finden ist.

Im Namen der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland wünsche ich Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Christfest und ein gnadenreiches und erfülltes Jahr 2019!

Ihr P. Ulrich Rüß, 1. Vorsitzender