Die Bedeutung seiner Kreuzigung und Auferstehung wird uns im Kleinen Katechismus von Martin Luther im 2. Hauptstück in einzigartiger Weise bezeugt.
Mit Luther bekennen wir von Jesus: „.. der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden , vom Tode und der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen, teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben, damit ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm leben und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit Das ist gewisslich wahr.“
In jeder Feier des Heiligen Abendmahles haben wir die besondere Begegnung und Gemeinschaft mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Ganz persönlich gilt: Christi Leib für dich gegeben, Christi Blut für dich vergossen.
DAS HEILIGE ABENDMAHL- QUELLE DER FREUDE UND KRAFT
Gründonnerstag – Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls – wird auch Geburtstag des Kelches genannt.
Es lohnt, sich der Bedeutung des Heiligen Abendmahles zu vergewissern. Schließlich ist es von Christus eingesetzt mit der Aufforderung dieses zu seinem Gedächtnis zu feiern.
In der alten Kirche wurde es mindestens an jedem Sonntag im Gottesdienst begangen. In der Ev. Kirche bildet es heute leider eher die Ausnahme, üblicherweise einmal im Monat.
Im Heiligen Abendmahl ist der Gekreuzigte und Auferstandene wirklich gegenwärtig. Wir haben Gemeinschaft mit ihm, nehmen in auf in den Gaben von Brot und Wein, werden mit Christus eins. Uns wird zugeeignet, was seine Kreuzigung und Auferstehung für uns bewirkt haben, nämlich Vergebung, Gnade und der Zuspruch des ewigen Lebens. Durch diese besondere Gemeinschaft (Kommunion) mit Christus wird das Heilige Abendmahl auch „Heilmittel des ewigen Lebens“ genannt.
Daher ist das Herrenmahl. Wie es auch genannt wird, eine Quelle der Freude und Kraft. Der regelmäßige Empfang des Abendmahls weckt und stärkt den Glauben. Dieser Glaube kommt aus der Anbetung und führt zur Anbetung.
Eine Beobachtung: Überall dort, wo Gemeinden sonntäglich des Abendmahl feiern, ist der Gottesdienstbesuch überdurchschnittlich gut.
Es entspricht der Bedeutung des Heiligen Abendmahles, es an jedem Sonntag zu feiern und ihm so den Stellenwert zu geben, wie er dem Stifter (Christus) entspricht. Das wäre eine wesentlicher Impuls für die Vertiefung evangelischer Gottesdienstpraxis, eine Förderung und Stärkung des Glaubens, eine neue Dimension der persönlichen Begegnung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Und so bekennen wir dieses Geheimnis des Glaubens: „Deinen Tod, o Herr, verkündigen wir und deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit.“
Pastor Ulrich Rüß