Vortrag von Hartmut Steeb, ehem. Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, bei der Frühjahrstagung der Kirchlichen Sammlung am 27.4.2024 in Henstedt-Ulzburg.
Thema: Menschenwürde im 21. Jahrhundert – (un-)antastbar?
Auszug: „Wir befinden uns zweifellos im 21. Jahrhundert. Weil ja unser Bundeskanzler vor 2 Jahren eine „Zeitenwende“ ausgerufen hat, muss man doch sagen, dass er ganz offenbar bisher seinen Kalender nicht recht versteht. Es gab im Ablauf der Jahre auf dieser Welt die eine große Zeitenwende, als Gottes Sohn als Mensch in diese Welt eintraf. Man hat versucht, das Geburtsdatum genau festzulegen und danach die neue Zeitrechnung nach der Zeitenwende festzulegen. Das ist offenbar nicht ganz so präzise geglückt, aber wir dürfen sie ja auch nicht nur an Weihnachten festmachen: Ohne die Passion von Jesus würde uns auch seine Geburt nicht wirklich in ein neues Zeitalter versetzt haben. Vielleicht würden die Menschen denken, dass Gott sie besser versteht, wenn er auch mal für eine Zeit dieses menschliche Leben gelebt hat. Aber ohne sein Leiden und Sterben für unsere Sünden und Schuld vor Gott, wäre da nicht wirklich eine Zeitenwende geschehen. Und auch nicht ohne die Auferstehung, seine Auferweckung durch seinen Vater, den lebendigen Gott. Denn sie ist sozusagen die Quittung dafür, dass die Schuldrechnung bezahlt ist, der Tod nicht mehr das letzte Wort in einem menschlichen Leben hat, Tod und Teufel besiegt sind. Und ohne die Himmelfahrt und die Gewissheit, dass Jesus zur Rechten des Vaters sitzt, wäre doch noch so viel Ungewissheit über die Zukunft vorhanden. Und ohne Pfingsten, ohne Gottes Heiliger Geist, der in uns wohnt, wäre das noch ein lange elendes gottfernes Leben.“